Gottscheer Gedenkstätte Graz Vereinsgeschichte

GRÜNDENDE HAUPTVERSAMMLUNG  EINMÜTIGES BEKENNTNIS

Für den 19. Mai 1963 hatten die Proponenten Alois Krauland, Johann Schemitsch, Alois Kresse, Prof. Josef Perz, Schuldirektor Heinrich Schemitsch und Kaplan Josef Seitz zur gründenden Hauptversammlung des Vereines „Gottscheer Gedenkstätte" ins Restaurant „Südbahnhof" in Leoben eingeladen. Aus Steiermark und Kärnten waren die Landsleute in großer Anzahl herbeigeeilt, daß der Saal sie kaum fassen konnte.Herr Alois Krauland eröffnete im Namen der Proponenten die Versammlung, begrüßte ins besonders Herrn Josef Mausser, den Präsidenten des Gottscheer Vereines in Kitchener, Canada, samt Gemahlin, den Hochw. Herrn Geistl. Rat und Stadtpfarrer Josef Jaklitsch aus Donawitz sowie alle aus nah und fern Erschienenen. Herr Alois Krauland erläuterte die Ursachen, die zur Gründung des Vereines führten. Er rief die Anwesenden auf, dem Verein beizutreten und Bausteine zu zeichnen. Herr Johann Schemitsch aus Graz schilderte als nächster Redner die Entwicklung der Angelegenheit „Gottscheer Gedenkstätte" seit den Hauptversammlungen der Gottscheer Landsmannschaften in Graz und Klagenfurt im Jahre 1962. Anschließend sprach Herr Alois Kresse über den organisatorischen Aufbau des Vereines. Herr Alois Siegmund unterbreitete hierauf einen Wahlvorschlag für den Vorstand und die zwei Rechnungsprüfer, der mit lebhaftem Beifall stimmeneinhellig angenommen wurde. Herr Alois Kresse beantragte, die Mitgliedsbeiträge und Bausteine in nachstehender Höhe festzusetzen:
Mitgliedsbeiträge: Österreich S 36,-, USA und Canada $ 3,-, Deutsche Bundesrepublik 8 DM.    

    Bausteine:

  Ö S

   $

  D M

a) Eiserne

  100,-

   4,-

  15,-

b) Bronzene

  250,-

 10,-

  37,50

c) Silberne

  500,-

 20,-

  75,-

d) Goldene

1000,-

 40,-

 150,-

Auch diesen, wie allen anderen Anträgen wurde einstimmiger Beifall gezollt. Hierauf ergriff Schuldirektor i. R. Hans Weber das Wort. Er sprach im Namen der Kapfenberger Gruppe, die sich geschlossen hinter ihn stellte, über das Unrecht, das dem Schriftleiter Högler angetan wurde, und gab seiner Genugtuung Ausdruck, daß dem langjährigen Schriftleiter und Erwecker der „Gottscheer Zeitung" wieder Gelegenheit geboten wird, in seiner schriftstellerischen Tätigkeit fortzufahren. Schuldirektor Weber erntete für seine Worte reichen Beifall. In seiner mit großem Beifall aufgenommenen kurzen Ansprache gab der Präsident des Gottscheer Vereines in Kitchener, Herr Josef Mausser, über den schönen Verlauf der gründenden Hauptversammlung seiner Freude Ausdruck. Seine Ausführungen schloß er mit den Worten: „Es ist ein guter Grund gelegt worden, und der Baum wird Wurzeln fassen." Als letzter Redner erzählte Schuldirektor Högler über den Bau des Kirchleins in Eipichl, das den heutigen Gottscheern als Vorbild dienen möge, was Opfersinn und Ausdauer einer ganz kleinen Dorfgemeinschaft vor mehr als hundert Jahren zustandebringen konnten. Schuldirektor Högler erntete für seine aufmunternden Ausführungen langanhaftenden Beifall der Versammlung. Mit dem Absingen des Liedes „Dar gottscheabar'schä Puä" fand die Hauptversammlung des Vereines „Gottscheer Gedenkstätte" ihren würdigen Abschluß.

DIE GOTTSCH EER GEDENKSTÄTTE - DAS LETZTE GROSSE BAUWERK DER GOTTSCH EER

In der am 19. Mai 1963 stattgefundenen gründenden Hauptversammlung wurde einmütig beschlossen, auf eigenem Grund und Boden eine würdige Gottscheer Gedenkstätte zu erbauen. Damit man mit den Landsleuten in aller Welt in Verbindung treten kann, um diese über die Ziele des Vereines zu unterrichten, wurde stimmeneinhellig beschlossen, ein Mitteilungsblatt herauszubringen und dieses kostenlos an die Mitglieder des Vereines abzugeben. Mit der Schriftleitung dieses Mitteilungsblattes wurde der Schuldirektor Fritz Högler betraut. In seiner ersten Folge brachte nun dieses Mitteilungsblatt einen Aufruf an die Landsleute in aller Welt, der hier auszugsweise wiedergegeben wird. Unsere Vorfahren sind vor über 600 Jahren nach Süden gezogen, um eine neue Heimat aufzubauen. Sie haben das Land gerodet, das ihnen und ihren Nachkommen über sechs Jahrhunderte Heimat war. Der Zweite Weltkrieg hat dieser ein Ende gesetzt. Gottschee ist nicht mehr. Noch brennt in tausenden Herzen der nun in aller Welt verstreuten Männer und Frauen aus Gottschee die Liebe zur verlorenen Heimat. Eine Liebe, die zahlreiche Gottscheer dazu drängt, ihrem verlorenen Lande und ihren Vorfahren ein würdiges Denkmal zu setzen. Dies soll nun eine Gedenkstätte sein, in deren Grundstein wir Erde aus unserer alten Heimat und eine Darstellung der Geschichte unseres Völkleins auf Pergament geschrieben, einmauern wollen. Eine Gedenkstätte, die nach alter Gottscheer Sitte auf einer Anhöhe, weithin ins Land sichtbar, gebaut werden soll. Ihren Kern soll eine Kapelle bilden, die dem HI. Bartholomäus, dem Heiligen der ersten Gottscheer Kirche in der alten Heimat, geweiht werden soll. In einem Säulengang sollen die Namen der Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, die Namen jener Gottscheer, deren Gräber in der alten Heimat dem Erdboden gleichgemacht wurden und weiters die Namen der Opfer der Vertreibung aus der Heimat, welche nirgends eine letzte Ruhestätte finden konnten, verewigt werden. Der Gedenkstätte soll, wie es unser Pfarrer Wittine vorgeschlagen hat, eine Gottscheer Stube angeschlossen werden. In dieser Stube soll das Gottscheer Schrifttum aufbewahrt werden. Dort sollen auch Gottscheer Trachten, Gottscheer Haus- und Ackergeräte ihren Platz finden, Fotografien und Bilder aus Gottschee sollen die Wände schmücken. In einem Buch wollen wir die Namen der Gottscheer Landsleute, Freunde und Gönner festhalten, die den Bau der Gedenkstätte gefördert und ermöglicht haben. Das sind im großen gesehen die Richtlinien, die dem Verein vorschweben. Über das Wie und Wo wird noch ausführlich beraten. Die Pläne zur Errichtung der Gedenkstätte werden in einer Vollversammlung den Delegierten aus aller Welt vorgelegt und von diesen beraten und das am besten und zweckmäßigsten erscheinende Projekt wird den Mitgliedern und Spendern zur endgültigen Entscheidung vorgelegt. Erst wenn dieses Projekt die Zustimmung der Vereinsmitglieder und Spender gefunden haben wird, kann der Bau in Angriff genommen werden. Die unterzeichneten Ausschuß- und Vereinsmitglieder des Vereines „Gottscheer Gedenkstätte" haben die Absicht, ein Bauwerk zu errichten, auf das jeder einzelne Gottscheer stolz sein wird. Sie wollen es in Zusammenarbeit mit allen Landsleuten schaffen und rufen daher alle Gottscheer, wo immer in der Welt sie zur Zeit wohnhaft sind, auf, dem Verein „Gottscheer Gedenkstätte" als Mitglieder beizutreten und Bausteine zu zeichnen. Mit vereinter Kraft und Gottes Hilfe hoffen wird, daß uns dieses Werk gelingen und daß damit die Geschichte unseres Gottscheer Volkes einen würdigen Abschluß finden wird.

Alois Krauland e. h., Wirtschaftstreuhänder, Leoben, Obmann; Johann Schemitsch e. h., Kaufmann, Graz, Obmann-Stellvertreter; Alois Kresse e. h., Industrieller, Leoben, Schriftführer; Heinrich Schemitsch e. h., Schuldirektor, Arnfels, Schriftführer-Stellvertreter; Antonia Ledoltis, geb. Siegmund e. h., Hotelierin, Leoben, Kassier; Elfriede Perz e. h., Angestellte, Graz, KassierStellvertreter; Fritz Högler e. h., Schuldirektor i. R., Klagenfurt, Schriftführer; Josef Perz e. h., Professor, Leoben; Josef Seitz e. h., Kaplan, Feldkirchen bei Graz; Hans Weber e. h., Schuldirektor i. R., Kapfenberg, Alois Locker e. h., Cafetier, Wien; Josef Pestl e. h., Kassier, Salzburg; Johann Hönigmann e. h., Kapfenberg; Johann Samide e. h., Knittelfeld, Heinrich Loser e. h., Kapfenberg; Alois Persche e. h., Rentner, Leoben; Peter Wittreich e. h., Kapfenberg; Rudolf Kinast e. h., Schneidermeister, Graz Neuhart; Hans Putre e. h., Werndorf bei Graz, Josef Tomitz, e. h., Schneidermeister Leoben-Göß; Robert Pleschinger e. h., Leoben-Göß; Alois Siegmund e. h., Schaffner, Leoben; Gottfried Kösel, e. h., Kapfenberg; Hermann Jurmann e. h., Schneidermeister, Leibnitz, Rechnungsprüfer; Karl Krische e. h., Kaufmann, Klagenfurt, Rechnungsprüfer.

WIDMUNGSGENEHMIGUNG FÜR DIE GOTTSCHEER GEDENKSTÄTTE I N GRAZ-MARIATROST
Magistrat Graz, Baurechtsamt, A 17-51412-1965
Verein Gottscheer Gedenkstätte - Widmungsansuchen Kirchbergstraße, KG. Graz-Stadt-Fölling
Graz, am 10. März 1965

BESCHEID (Sachverhalt) Der Verein „Gottscheer Gedenkstätte" hat als grundbücherlicher Eigentümer der Parzelle 470/5, E.Z. 385, KG. Graz-Stadt-Fölling, um die Genehmigung der Widmung dieser Parzelle für Bauzwecke als eine Baustelle angesucht.
Spruch:
Auf Grund des Ergebnisses der Augenscheinverhandlungen vom 24. Februar 1965 wird gemäß § 13 ff der Bauordnung für die Landeshauptstadt Graz, LGBI. 2011881, in der derzeit geltenden Fassung die Widmungsgenehmigung unter den in der beiliegenden Verhandlungsschrift enthaltenen Auflagen erteilt. Die Verhandlungsschrift bildet mit einer genehmigten Ausfertigung des Widmungsplanes einen wesentlichen Bestandteil dieses Bescheides.
Verfahrenskosten: Gemäß §§ 76 bis 78 AVG 1950, BGB/. 172, sind vom Bewilligungsbewerber zu entrichten:
1. Verwaltungsabgaben auf Grund d. Vdg. LGBI. 57/1957

a) für die Widmungsgenehmigung                                        S 100,0
b) für Plansichtvermerk                                                       S     5,2
Kommissionsgebühren gern. Vdg. LGBI. 5011954             S   96,0

Zusammen                                                                         S  201,0
Die Verfahrenskosten im Betrage von S 201,- sind in städtischen Verwaltungsabgabemarken zu entrichten.Begründung:
Dieser Bescheid stützt sich auf die angeführten gesetzlichen Bestimmungen sowie auf das Ergebnis der Augenscheinverhandlung vom 24. Feber 1965, bei der sich vom öffentlich-rechtlichen Standpunkt keine Bedenken ergeben haben und von den Anrainern keine Einwände erhoben worden sind.Rechtsmittelbelehrungen:
Gegen diesen Bescheid ist gemäß § 63 Abs. / AGV 1950 BGB/. 172, die Berufung zulässig, die binnen zwei Wochen vom Tag der Zustellung an gerechnet, beim Magistrat Graz, Baurechtsamt, schriftlich oder telegraphisch einzubringen wäre.
Hievon werden unter Anschluß der Verhandlungsschrift verständigt:

1. Der „Verein Gottscheer Gedenkstätte", zu Handen des Herrn Obmann-Stellvertreters Johann Schemitsch, Graz, Flurgasse 21 mit 1 genehmigten Widmungsplan, z. das städt. Straßen- und Brückenbauamt mit 1 Widmungsplan, 3. das städt. Gesundheitsamt, 4. das städt. Kanalbauamt, 5. das städt. Baupolizeiamt, Widmungsstelle, mit 1 Widmungsplan, 6. das städt. Baupolizeiamt, z. dtg. ZI.: A 10 + 3-464/1965, 7. das Stadtplanungsamt (2-fach) B. die Grazer Stadtwerke AG (3-fach) 9. der städt. Wirtschaftshof, 10. das Finanzamt Graz-Stadt.Für den Stadtsenat: Der Bürgermeister-Stellvertreter: Stöffler, e. h.

GOTTSCHEER GEDENKSTÄTTE IN GRAZ-MARIATROST

Das Grundstück wurde gesichert
Der 15. und 20. August 1964 werden in die Geschichte des Vereines und unseres Volkslebens als Gedenktage eingehen. Am 15. August 1964 haben die anwesenden Mitglieder unseres Vereines stimmeneinhellig beschlossen, ein Baugrundstück für unsere Gedenkstätte bei Mariatrost in Graz anzukaufen. Am 20. August 1964 wurde der Kaufvertrag unterfertigt, und hiemit ist unser Verein Eigentümer eines Grundstückes im Ausmaße von 1137 Quadratmetern geworden. Am 16. August 1964 haben Mitglieder und Freunde unseres Vereines dieses Grundstück an Ort und Stelle besichtigt. Sie waren alle von seiner schönen Lage überrascht und begeistert. Es hat alle jene Vorzüge, die ein solches Grundstück nach unseren Vorstellungen haben sollte. Es liegt auf einer Anhöhe, weithin ins Land sichtbar, an einer Asphaltstraße, ein sehr ruhiges und erholsames Plätzchen und für unsere Besucher aus Amerika gleichzeitig auch ein Urlaubsort. Gaststätten und Beherbergungsbetriebe sind hier genügend vorhanden. Der Beschluß der Jahreshauptversammlung sieht aber noch eine Mitgliederbefragung bezüglich des Kaufes vor. Sollte sich die Mehrheit der Mitglieder gegen den Ankauf dieses Grundstückes aussprechen, sind bereits genügend Interessenten vorhanden, um den Verein schadlos zu halten.
Wie bereits erwähnt, ist der 15. August, das ist der Großfrauentag, der denkwürdige Tag. An diesem Tage
veranstaltete der Verein seine erste Jahreshauptversammlung nach der Gründung am 19. Mai 1963. Auf der alten Trutzburg zu Kapfenberg wurde diese abgehalten. Mehr als tausend Jahre war die Burg der Sitz der Grafen von Stubenberg. Vom Jahre 1710 bis 1955 war sie eine Ruine und danach wurde sie von den Nachkommen dieses Geschlechtes wieder aufgebaut. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick in das ganze Mürztal
mit seinen Städten, Märkten und Dörfern, mit seinen Flüssen und Bächen und mit seinen rauchenden
Schloten, dirpulsierendes Leben darstellen. Diesen Platz hat sich die Vereinsleitung ausgesucht, um die
erste Jahreshauptversammlung des Vereines würdig zu begehen. Hier wurde auch der denkwürdige Beschluß
über die Errichtung der Gottscheer Gedenkstätte in Graz-Mariatrost gefaßt. Keinen besseren Platz hätten die Gottscheer finden können, denn auch unsere Ahnen suchten immer wieder eine Anhöhe zur Errichtung ihrer Gemeinschaftswerke. Ein lebendiges Beweisstück liefern die vielen Bergkirchen in der alten Heimat.
Eingeleitet wurde die Jahreshauptversammlung, wie könnte es auch anders sein, mit einem Gottesdienst in freier Natur. Schon tags vorher errichteten fleißige Männerhände unter der Führung unserer Ausschußmitglieder
Kösel und Hönigmann einen Altar auf der Burgterrasse. Im Hintergrund das Kreuz, im Halbkreis junge Föhren um den Altar und unter das Kreuz wurde die aus der Altlager Pfarrkirche stammende hl. Theresia als Statue gestellt. Diese Statue wurde seinerzeit von Frau Frieda Leitz geb. Eppich für die Kirche in Altlag angeschafft und der hl. Theresia geweiht. Wie durch ein Wunder wurde sie vor der Vernichtung gerettet und vom Neffen der Spenderin nach Österreich gebracht. Sie stellt nun heute in der Gottscheer Gedenkstätte ein Stück Heimat dar.
Unser Geistl. Rat und damalige Kaplan Josef Seitz zelebrierte den Festgottesdienst und anschließend wurde die Jahreshauptversammlung abgewickelt. Ein gemütlicher Nachmittag beschloß die schöne und denkwürdige Veranstaltung. Über das Mitteilungsblatt erfolgte eine Mitgliederbefragung zwecks Zustimmung zur Platzwahl in Graz Mariatrost. Diese Befragung ergab eine Stimmeneinhelligkeit und nun wurde der nächste Schritt unternommen und zwar die Planung des Bauwerkes

BAHN FREI FÜR DEN BAUBEGINN DER GOTTSCHEER GEDENKSTÄTTE IN MARIATROST

Die Bauarbeiten haben begonnen - Auf eigenem Grund und Boden
Liebe Landsleute in aller Welt! Viel Mühe, Arbeit, materielle Opfer und Ausdauer hat dieses unser letztes großes Werk von uns allen bis jetzt gefordert. Im Wege der Meinungsbefragung, welchem der vier Projekte der Vorzug zu geben ist, haben sich unsere Mitglieder mit großer Mehrheit für das Projekt 2 des Architekten Dipl Ang. Eberhard Jäger ausgesprochen. Im Anschluß an die Meinungsbefragung wurde gleich beim Magistrat, Baupolizeiamt Graz, um die Widmung des Baugrundstückes angesucht, nach der Kommissionierung an Ort und Stelle ist vom Magistrat Graz, Baupolizeiamt, der Widmungsbescheid erteilt worden. Daraufhin wurde dem Architekten der Auftrag gegeben, die Baupläne mit den nötigen Unterlagen für das Bauansuchen auszuarbeiten; nach Fertigstellung der Pläne sind diese mit dem Bauansuchen um die Baubewilligung beim Magistrat Graz eingereicht worden. Auf das Ansuchen bezugnehmend hat das Baurechtsamt beim Magistrat Graz für den 27. April 1966 eine mündliche Verhandlung auf dem Baugrundstück an Ort und Steile in Mariatrost anberaumt. Zu dieser Kommissionierung mußten von zahlreichen Behörden ihre Stellungnahmen bzw. Gutachten eingeholt werden. Ich möchte hier dankend hervorheben, daß alle diese Ämter, wie die Steiermärkische Landesregierung, Abteilung 6; Fürstbischöfliches Ordinariat, Bauamt; Baurechtsamt; Stadtplanung; Widmungsstelle; Straßen- und Brückenbauamt; Stadtplanung; Widmungsstelle; Straßen- und Brückenbauamt; Kanalbauamt; Städtisches Gesundheitsamt, Entwässerungspläne; Grazer Stadtwerke A. G.; Städtischer Wirtschaftshof; Finanzamt Graz, Stadt, uns wohlwollend mit Rat und Tat an die Hand gegangen sind, so daß unsere Ansuchen in möglichst kurzer Zeit erledigt wurden. Aus den oben angeführten umfangreichen, behördlichen Erledigungen, wobei immer wieder der vorgeschriebene Amtsweg mit den gesetzlich vorgeschriebenen Wartefristen für eventuelle Einsprüche eingehalten werden muß, kann man ersehen, daß die Erlangung einer endgültigen Baubewiligung bei noch so gutem Willen aller Mitwirken den eine gewisse Zeit und Geduld erfordert; dieses zu be rücksichtigen, möchte ich besonders jene unseres Landsleute bitten, die vielleicht schon ungeduldig aul den Baubeginn warten. Da wir nun alle erforderlichen Genehmigungen in der Hand hatten, wurden vom Architekten bereits alle notwendigen Unterlagen für die Ausschreibung der Bauarbeiten, wie Detail-Pläne, sowie vom Statiker die statischen Berechnungen ausgearbeitet.Nach Fertigstellung dieser Arbeiten haben wir sofort die Ausschreibung der Bauarbeiten an mehrere leistungsfähige Baufirmen im Anbotswege vorgenommen. Nach Einlangen der Anbote von seiten der Baufirmen haben wir die Bauarbeiten gleich an jene Baufirma vergeben, welche uns in bezug auf Leistung und Preis das günstigere Anbot gestellt und uns sofortigen Baubeginn zugesichert hat. Die Bauausführung der Baumeisterarbeiten wurde der Baufirma Ing. Josef Pongratz, Stadtbaumeister in Graz, Triesterstraße 432, übertragen.

Liebe Landsleute! Vor zwei Monaten ist der Verein „Gottscheer Gedenkstätte" am 19. Mai 1966 drei Jahre alt geworden. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte wir für den Verein wohl nicht bekommen können, als das Bewußtsein, daß heute am Bauplatz schon gearbeitet wird. Durch die tatkräftige Opferbereitschaft, welche das Gottscheer Völkchen dem Vorhaben unseres Vereines, der Erbauung einer Gottscheer Gedenkstätte in Mariatrost auf eigenem Grund und Boden, entgegengebracht hat und noch entgegenbringt, sowie der große Erfolg, welcher trotz verschiedener Widerwärtigkeiten bis heute erzielt wurde, ist der sichere Beweis dafür, daß wir mit der Gründung unseres Vereines den richtigen Weg gewählt haben, damit wir der Verpflichtung, unseren Toten, Gefallenen, Ermordeten, wie der verlorenen Heimat eine würdige, allen Gottscheer Landsleuten zur Ehre gereichenden Gedenkstätte in einer schönen Umgebung im Blickfeld der herrlichen Gnadenkirche auf der Höhe von Mariatrost zu errichten. Wie aus den Berichten in unserem Mitteilungsblatt ersichtlich, ist in einer verhältnismäßig kurzen Zeit sehr viel durch die unermüdliche Arbeit unserer vielen begeisterten Mitarbeiter geleistet worden. Bis zur endgültigen Vollendung steht uns noch ein großes Stück Arbeit bevor. In der festen Überzeugung, für die Ehre der verlorenen Heimat und des Gottscheer Völkleins das Beste zu tun, den Ahnen für die Schaffung einer schönen Heimat zu danken, wollen wir in Zukunft noch fester zusammenstehen und besonders an jene Landsleute appellieren, die sich noch nicht entschließen konnten, auch mitzuhelfen, das Bauwerk zu errichten. Es soll das letzte große Gemeinschaftswerk aller Gottscheer werden!
Beim Lesen dieser Zeilen werden in Mariatrost bereits die Baumaschinen rattern. Wir hoffen, im Laufe des heurigen Jahres mit Gottes Hilfe den Rohbau unter Dach und Fach zu bringen. Jeder Landsmann soll mit seinem Baustein dazu beitragen, falls er das nicht schon getan hat, daß die Gottscheer Gedenkstätte in ferne Zukunft leuchten und den kommenden Geschlechtern künden möge, daß weit unten im Süden einst ein treues, opferbereites Gottscheer Volk auf seiner deutschen Sprachinsel mehr als sieben Jahrhunderte gelebt, gelitten hat und dabei doch innerlich glücklich war.

DIE GRUNDSTEINLEGUNG UNSERER GEDENKSTÄTTE

Ein großer Tag für alle Gottscheer
Freudig schlugen die Gottscheerherzen, als die Kunde von der Grundsteinlegung unserer Gottscheer Gedenkstätte am 31. Juli 1966 in Graz/Mariatrost überallhin gedrungen war. Damit war auch der Baubeginn eingeleitet worden.

Das Kreithfeuer lodert auf
Schon am Vorabend des großen Tages hatte sich eine große Zahl von Teilnehmern beim Holzstoß neben dem Baugrund eingefunden. Die Nacht hatte ihre dunklen Schleier auf die Erde gesenkt. Das Kreithfeuer leuchtete hell auf. Schuldirektor Fritz Högler sprach über den Sinn der Warnfeuer auf unseren Bergen, als er von der Türkenzeit, der Pest und den vielen Leiden unserer Ahnen sprach, die trotz allen Ungemachs weiter rodeten, um die Heimat für sich und uns zu schaffen. Da wurde allen weihevoll ums Herz. Dann las er einige Stellen aus dem Prolog unseres verstorbenen Heimatdichters Karl Rom, der mit der Kraft dichterischen Könnens das Leid und die Not unserer Ahnen zur Türkenzeit ergreifend geschildert hat...

Lieder in Gottscheer Mundart erklangen, vorgetragen von unserer Kapfenberger Sängergruppe unter der Leitung von Frau Ella Rössel. Und als Fritz Högler mit den vom Feuer aufstiebenden hellen Funken Grüße an alle Gottscheer in der Steiermark, in Kärnten und allen anderen Bundesländern im schönen Österreich, ferner an die Gottscheer in der Deutschen Bundesrepublik, in Amerika und Kanada oder wo immer sie sein mögen, sandte, floß manche stille Träne.

Der Grundstein wird gelegt
Nach dem Gottesdienst strömen, dicht gedrängt, die Landsleute aus der Kirche. Trotz strömenden Regens setzt sich die Menge die breite Asphaltstraße dahin in Bewegung zum Baugrundstück. Da ist für die Grundsteinlegung schon alles vorbereitet und das Rednerpult aufgestellt. Nach dem von der Bläserkapelle gespielten Choral „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" begrüßt Obmann Alois Krau land als ersten den Vertreter des Landeshauptmannes der Steiermark, Bundesrat Otto Hofmann-Wellenhof, dann die Vertreter der Grazer Landsmannschaft, die Herren des Bauamtes, den Architekten DiplAng. E. Jäger, den Baumeister Ing. Pongratz u. v. a. Der Obmann spricht dann über unsere Gottscheer Geschichte und über den Zweck der Erbauung der Gottscheer Gedenkstätte. Es folgen Heimatlieder, gesungen von unseren Kapfenbergern. Hierauf ergriff Bundesrat Otto Hofmann Wellenhof das Wort. Er drückte in herzlichen Worten seine Verbundenheit mit den Gottscheern aus und pries sie als Beispiel dafür, wie es einer Volksgruppe möglich sei, ihren Unternehmungsgeist und ihre Kräfte der neuen Heimat zur Verfügung zu stellen und trotzdem der alten Heimat treu zu bleiben. Er fühle sich den Gottscheern besonders verbunden, da er auch Ehrenmitglied des Grazer Vereines sei. Zum Abschluß seiner Rede sprach er den frommen Wunsch aus, die Schutzfrau Österreichs, Magna Mater Austriae, möge einen Zipfel ihres Schutzmantels auch über die Gottscheer Gedenkstätte breiten. Darnach Gottscheer Lieder und Gedichte. Dr. Konrad Schemitsch trug sein ergreifendes Gedicht: „Der Schicksalsweg der Gottscheer" vor.
Und dann der große Augenblick: Bundesrat Otto Hofmann-Wellenhof und Pfarrer Josef Seitz schreiten zur Baustelle. Die Kupferbüchse mit der Urkunde ist vorbereitet. Unser Hans Putre hat sein blütenweißes Maurergewand angelegt und wartet. Pfarrer Seitz spricht die Gebete und gibt den Segen der Kirche. Der Vertreter der Landesregierung versenkt die verlötete Kupferbüchse im Gestein. Landsleute bringen Heimaterde und legen sie darauf, worauf Hans Putre die Öffnung zumauert. Tiefe Ergriffenheit, ernste und freudige Gesichter.
Das gemeinsame Vaterunser! Du hoscht lei oin Amein und zum Schluß die steirische Landeshymne.

DAS WERDEN UND WACHSEN DES GOTTSCHEER HEILIG TUMS I N GRAZ-MARIATROST

Mitteilungsblatt 1967 von Heinrich Schemitsch
Das Jahr 1967 geht zu Ende. Es war für den Verein Gottscheer Gedenkstätte ein segensreiches Jahr. Es ist gelungen, in knapp einem Jahr einen Bau zu errichten, der zur geistigen Heimat aller Gottscheer in der Welt wurde. Am 31. Juli 1966 wurde in feierlicher Form der Grundstein zur Errichtung dieser Gedenkstätte gelegt. Viele Hindernisse gab es zu überwinden, bis wir endlich am 27. August 1967 zu feierlichen Einweihung schreiten konnten. Zuerst galt es doch die finanziellen Mittel für einen imposanten Bau zu sichern. Die einzelnen Phasen des Baues machten den zuständigen Männern des Ausschusses größtes Kopfzerbrechen, denn jeder wollte doch der Sache am besten dienen. Und die vielen Ideen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, ist eine Kunst, die kaum realisierbar ist. Es wurden Kompromisse geschlossen und siehe da, man muß wirklich staunen, daß der Bau zur Zufriedenheit aller Landsleute ausgefallen ist. Unsere Opfer der Heimat wurden im wesentlichen erfaßt und in Marmortafeln in der Gedenkstätte zu Mariatrost verewigt. Die Aufteilung der Namen wurde bewußt nach Pfarren und Ortschaften gegliedert, damit auch der Heimat Gottschee ein Denkmal gesetzt ist. In der Mitte des Raumes steht ein Altar, um den sich die Gläubigen fallweise mit ihrem Priester zu einem gemeinsamen Meßopfer zusammenfinden. Hier wird nun derer gedacht, die ihr höchstes Gut - das Leben - für die Heimat gegeben haben. Die Heimat darf sie nie vergessen, und daher war uns auch kein Opfer zu groß, um ihnen wirklich eine Gedenkstätte zu errichten. Wahrlich ein großes Werk in einer Zeit, in der das Materielle im Leben alles überwuchert. Aus eigener Kraft entstand ein Werk, das über Jahrhunderte hinweg verkünden wird, daß vor 630 Jahren ein Völklein hinaus ins fremde Land geschickt wurde, um dort aus einem Urwald blühendes Land zu schaffen. Dieses Völklein hat viel geleistet und erduldet. Vielleicht wird man eines Tages von einem anderen Standpunkt die Geschichte des Gottscheer Landes beleuchten. Nicht als Rebellen sind unsere Ahnen in den Urwald gezogen, sondern als Pioniere, deren Aufgabe es war, im Süden Europas Kulturboden für die Menschheit zu schaffen. Zugleich hatten später unsere Ahnen die Aufgabe, den ersten Ansturm der Türken in diesem Gebiete abzufangen. Groß waren die Opfer, die unser Volk damals erbringen mußte. Vielleicht wurde aus Dankbarkeit für die heldenhaften Abwehraktionen das Privileg zum Hausierhandel erteilt. Im Jahre 1941 wurde man wieder auf die Gottscheer aufmerksam, indem man im Süden des deutschen Raumes eine feste Grenze schaffen wollte. Man war von der Zuverlässigkeit der Gottscheer überzeugt, daß gerade sie auf ihrem Posten treu den Mann stellen. So kam es zu dieser für uns so unheilvollen Entwicklung. Wir haben den Schritt zur Umsiedlung weder gewollt, noch konnten wir den Gang der Geschichte beeinflussen. Unsere Landsleute erfüllten den ihnen gestellten Auftrag und bebauten das Land in der Untersteiermark nach bestem Wissen und Gewissen. Die Jugend wurde zur deutschen Wehrmacht eingezogen. 1945 kam das bittere Ende, und wir mußten uns den Weg in eine neue Zukunft suchen.
Wir leben heute zerstreut auf der Welt. Die meisten von uns haben sich bereits wieder eine sichere Existenz und einen bescheidenen Wohlstand erworben. Alle sehnen sich nach einer gemeinsamen Heimat, und daher wurde hier in Mariatrost, im Herzen der Steiermark, ein geistiges Zentrum der Gottscheer geschaffen. Hier werden wir uns alljährlich zu einer würdigen Feier treffen. Diese wird so gestaltet, daß wir uns das ganze Jahr hindurch auf diese freuen werden. Für jene Landsleute, die ihr neues Heim jenseits des großen Meeres haben, muß die Fahrt über den großen Teich so belohnt werden, daß für sie ein Treffen in Mariatrost ein Erlebnis mit nachhaltiger Wirkung für ihr ganzes Leben sein wird. Nicht ein „Kirtag" mit einem „Tingltangl" wollen wir veranstalten, sondern eine Feier, die unsere Herzen höher schlagen läßt. Unterhaltungen im üblichen Sinne können wir billiger und unbeschwerlicher haben. Das gemütliche Zusammensitzen in den umliegenden Großgasthöfen nach der würdigen Feier ist immer möglich. Dort wird für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Nun liebe Landsleute! Unser Werk ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben wohl eine Gedenkstätte für die Heimat selbst, aber für unsere sechshundertjährige Geschichte haben wir noch keine Gedenkstätte. In unseren Programm haben wir die Errichtung eines Museums ui eines Archivs für das bestehende Literaturgut vorgesehen. Wir werden von den vielen Gästen, die tagtäglich ( unsere Gedenkstätte besuchen, förmlich getrieben, dieses Vorhaben ehe möglichst zu verwirklichen. Unser Museum wird unser Heimatland darstellen, es wird von den Menschen, von ihren Tätigkeiten, ihrem Brauchtum und mehr berichten, damit jeder Besucher der Gottscheer Gedenkstätte in Mariatrost sofort wissen wird, von wen und für wen die Gedenkstätte errichtet wurde. Nicht eine Wiese oder ein Gedenkstein verkörpern das Leben und Treiben eines Volkes, sondern die lebendige Geschichte einer Gemeinschaft, symbolisch dargestellt im Zusammenspiel zwischen geistigem und weltlichen Kulturgut Dieses Zusammenspiel wurde in der Gottscheer Gedenkstätte zu Mariatrost meisterhaft gelöst. Es braucht sich daher niemand zu sorgen, daß unsere Gedenkstätte des Verfall preisgegeben wird, wenn wir einmal nicht mehr sind. Ein solches Kulturgut wird niemals aufgelassen. Der Aufbau des Museums bedarf einer ebensolchen Planung, wie die Erbauung der Gedenkstätte. Zum Glück haben schon Wissenschaftler von Weltruf ihre Unterstützung bei der Planung und dem Aufbau zugesagt. An unsere Landsleute stelle ich die Bitte, für die Ermöglichung dieses Vorhabens zu sorgen. Wir brauchen jene Gegenstände, die für ein Museum geeignet sind, und wir brauchen für die Ausgestaltung des Museumsraumes noch Geld. Ich wende mich insbesondere an jene, die sich bi heute noch nicht entschließen konnten, ihr Scherflein beizutragen. Lassen wir alles Trennende, stehen wir zusammen und vollenden das begonnene Werk, die Gedenkstätte der Gottscheer.
Gottscheer, lasse Dein Her sprechen, reihe dich ein in die große Liste der Bausteinzeichner und bringe ein Opfer für die Gedenkstätte in Mariatrost, zur Ehre deiner Heimat Gottschee. Daß die Gottscheer Gedenkstätte in Mariatrost die Besucher begeistert, ersieht man aus deren Gesprächen untereinander, wie folgt: „Der Turm ragt wie gefaltete Hände zum Himmel" oder „Das große Dach möchte alles Schutzbedürftigen ein Obdach bieten" u. ä.Diese Aussprüche und diese Gedanken bestärken auch uns immer wieder und spornen uns zum selbstlosen Handeln an. Auch wir vom Vorstande gehen alle einem Berufe nach, der uns voll auslastet, und trotzdem stellen wir unser Wollen und Können in den Dienst der Heimat Gottschee. -

DAS WAR DER TAG DES HERRN

Einweihungssonntag, der 27. August 1967. Wärmend wirft die Morgensonne ihren vergoldeten Morgengruß über den geheiligten Wallfahrtsort von Mariatrost bei Graz. Rings im Kreise weitet und ergötzt sich unser Blick. Tief unten in den Tälern war schon längst das ährenschwere Korn geschnitten. Friedensatmende Dörfer im grünen Grund blinzeln mit ihren bunten Kirchentürmen und Dächern aus vereinzelten Häusergruppen. Wälder und Haine ringsum am Horizont grüßen herauf nach Mariatrost, während unten hurtige, jubelnd rauschende Bächlein durch die Herbstpracht eilen. Weit in der Ferne scheint schon seit Menschengedenken die Silhouette des Grazer Schloßturmes heraufzuwinken. Schon sind hunderte von braven Gottscheer Menschen oben am Hügel bei der Gedenkstätte aller Gottscheer. Gerade hier, mitten in dieser paradiesischen Pracht hat der Mösler Ehrenbürgermeister Johann Schemitsch den wunderbaren Platz für unser Heiligtum entdeckt. Heute danken ihm Tausende unserer Landsleute dafür. Bald beginnen die Feierlichkeiten. Über 2000 Teilnehmer haben sich eingefunden. Schon werden die Stühle für die Ehrengäste und für die Alten vor der Gedenkstätte aufgestellt. Staatsfahnen, steirische Landesfahnen und gottscheerische blau-weiße Landesfahnen säumen die Anfahrtsstraße. Der Lautsprecher wird empfangsbereit gemacht, Filmapparate und Photoapparate blitzen durch das Menschengewimmel. Scharf blicken die Augen des gestrengen Festleiters, Schuldirektor Heinrich Schemitsch, über die Menge. Es wird still, die Feierlichkeiten nehmen ihren Anfang.
Die Ehrengäste treffen ein. Generalvikar Prälat DDr. Rosenberger und Landeshauptmannstellvertreter Univ.-Prof. Dr. Hannes Koren an der Spitze, es folgten Bundesrat Otto Hofmann-Wellenhof, Vertreter der Landeshauptstadt, verschiedene Landsmannschaften und Organisationen.
Pünktlich um 9.30 Uhr konnte Schuldirektor Heinrich Schemitsch als Organisationsleiter die Feierlichkeiten eröffnen und die Gäste begrüßen. Im besonderen begrüßte er den Generalvikar der Diözese Seckau Prälaten DDr. Rosenberger, Landeshauptmannstellvertreter Univ.-Prof. Dr. Hanes Koren, Bundesrat Otto Hofmann-Wellenhof, in Vertretung des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Graz, den Gemeinderat von Graz Kanz, in Vertretung des Bürgermeisterstellvertreters der Landeshauptstadt Graz, den Gemeinderat Dr. Stampfer, den Volksbildungsreferenten für Steiermark Dipl.-Ing. Dr. Hubert Lendl, den Obmann des Alpenländischen Kulturverbandes „Südmark" Dr. Heinz Brunner, die Vertreter der Landsmannschaften der Untersteirer, der Donauschwaben, der Sudetendeutschen und Buchenländer, die Vertreter des Österr. Kameradschaftsbundes, die Vertreter der Presse und des Rundfunks, die Vertreter der Gottscheer Vereine aus den Vereinigten Staaten, Kanada und Deutschland, den bauausführenden Architekten Dipl.-Ing. Eberhardt Jäger, den Chef des Bauamtes des Magistrates Graz Oberbaurat Dipl.-Ing. Grach, Chefs der am Bau beteiligten Firmen, den Vorsteher des Klosters Mariatrost, die Gottscheer Geistlichkeit und Lehrerschaft. Seiner hohen Verantwortung bewußt, begrüßt der Festleiter die Ehrengäste und das versammelte Volk und eröffnete vor der Gedenkstätte aller Gottscheer die erhebende Feier.